Kriegsfibel re:loaded
neue, vertonte Fotoepigramme zum Krieg
eine performative Annäherung aus Musik, Bildern und Social-Media-Kommentaren
Idee & Konzept: Marie-Luise Gunst
Von & mit: Marie-Luise Gunst; Felix Meyer, Johannes Feige & Jörg Mischke
1955 - Brechts Kriegsfibel erscheint. Seit 1939 hatte er unregelmäßig an den Fotoepigrammen gearbeitet: 69 vierzeilige Verse zu Bildern des Krieges, die Brecht aus Zeitungen oder Zeitschriften ausgeschnitten hatte. Ein intensives, bewegendes aber auch kritisches Bildnis des Krieges, das Hanns Eisler später vertonte.
2022 - Ein neuer Krieg in der Ukraine, in Europa. Dimension und Ausgang sind noch nicht greifbar. Anders, als zu Brechts Zeiten, als Zeitungsmeldungen „nur“ täglich erschienen, ist der Krieg und seine Bilder tragbar geworden, wir haben ihn in der Hosentasche verfügbar, mit nur wenigen Klicks ist man mitten im Geschehen, kann nahezu „live“ und in Farbe dabei sein. News im Sekundentakt, Kommentarschlachten auf Social Media, Doomscrolling, Fake News; aber auch: einende Hashtags globaler Solidarität und neue Dimensionen internationaler Spendenbereitschaft.
Was macht die Überverfügbarkeit von Kriegs- und Krisen-Bildern mit uns? Können wir sie noch einordnen und verarbeiten, (wie) werden sie handlungsimmanent? Und schließlich: was passiert, wenn man die künstlerische Idee der Kriegsfibel in die heutige Bilderflut übersetzt?
Mit diesen und anderen Fragen sind neue, vertonte Foto-Epigramme entstanden, die eine „Kriegsfibel re:loaded“ komponieren aber auch Fragen zum modernen Umgang mit multimedialer und digitaler Kriegsberichterstattung und ihrer Rezeption erforschen. Über allem steht die, in diesen Zeiten wieder aufflammende, Frage nach der Rechtfertigung von Kriegen und damit ein Bezug zu Brechts auch heute noch nachklingender These zur Wiederholungstoleranz von Geschichte:
„…die Herren schelten selten, der Völker unerklärliche Geduld.“
gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Zeit der Kannibalen
Johannes Naber & Stefan Weigl
theater hof/19 Oldenburg
Regie: Marc Becker / Dramaturgie: Frauke Allwardt
Foto: Harry Schäfer
...Die stark stilisiert inszenierte, kammerspielartige Kapitalismus-Satire spielt im Milieu global agierender Wirtschaftsberater. Öllers, Niederländer und ihre junge Kollegin Bianca März sind Unternehmensberater. Sie sind im Auftrag der „Company“ unterwegs, um die Gewinne ihrer Kunden in Schwellen- und Entwicklungsländern zu maximieren. Obwohl sie skrupellos über Schicksale von Firmen und Menschen in diversen Regionen der Welt entscheiden, machen sie keinen Schritt in die Wirklichkeit dieser Länder. Sie verlassen ihre Hotelzimmer nie.
"Das Stück war beeindruckend: Verdichtung von Raffgier, Verbrechen, Ausbeutung, Sexismus, Neid (...) und die Tötunsgkraft des Kapitalismus (...) Excellente schauspielerische Leistung ohne Ausnahme." GÄSTEBUCH
Gas - Plädoyer einer verurteilten Mutter
Tom Lanoye
theater hof/19 Oldenburg
Regie: Frauke Allwardt, Dieter Hinrichs
Foto: Harry Schäfer
"Gas ist der Monolog einer Mutter. Der Mutter eines Terroristen, der einen Giftgasanschlag in der U-Bahn verübt hat. Die Mutter erzählt. Sie kann nicht begreifen. (...) Klar, unsentimental und mit poetischer Kraft zeichnet Tom Lanoye diese Figur zwischen Abscheu und Zuneigung zu ihrem verlorenen Sohn und schafft ein eindrückliches, sehr persönliches Bild des Terrors..."
"Großartig! Text, Tanz, Schauspiel und Inszenierung. Danke." GÄSTEBUCH
Der alte Mann und das Meer
Ernest Hemingway
Bad Hersfelder Festspiele, Schloßpark Theater Berlin, Kultursommer am Kap u.a.
Regie: Jens Hasselmann
Musik & Textfassung: die TONabnehmer
Foto: Konzertdirektion Landgraf
Die preisgekrönte Geschichte um Liebe, Freundschaft und Verzweiflung hat Millionen von Lesern auf der ganzen Welt bewegt. Nun kommt der literarische Stoff erstmalig in einer Theaterfassung auf die Bühne.
Ein poetischer, kraftvoller Theaterabend über die großen Fragen des Lebens und den Mut niemals aufzugeben.
„An seiner Seite Marie-Luise Gunst als Barfrau, Erzählerin, Sängerin. Sie darf als Entdeckung des Abends bezeichnet werden. Was sie am Mikrofon vollbringt, geht unter die Haut. Hat man sich erst einmal auf Gunsts wunderbare Stimme eingelassen, fühlt man sich davon gefesselt. Was der alte Mann auf dem Meer erlebt, wird durch die Gesangseinlagen nicht nur unterstützt, sondern emporgetragen. Da bleibt was, da klingt was lange nach...“
Unerklärliche Geduld
die Songs der Kriegsfibel von Brecht / Eisler
Brechtfestival Athen, u.a.
Regie: Jörg Mischke
Das Programm "...unerklärliche Geduld" präsentiert mit künstlerischen Mitteln eine zutiefst menschliche Thematik: aus den Erfahrungen des Krieges lernen, neue Kriege zu verhindern. Durch die Präsentation eines vor mittlerweile sechzig Jahren veröffentlichten Werkes im Sound des neuen Jahrtausends wird die Zeitlosigkeit des Themas verdeutlicht. Die Bühnenpräsentation verbindet die Intensität der Live-Performance mit den Mitteln des Bildes und dem Klang akustischer Instrumente.
Covergirl
theater hof/19 Oldenburg
von Barbara Herold
Regie: Dieter Hinrichs
Foto: Harry Schäfer
Ihr Foto ging um die Welt und ist Geschichte geworden: Lynndie mit einem Häftling an der Hundeleine. Mit diesem Stück gelingt es der Autorin Barbara Herold in einem Balance-Akt zwischen Rechtfertigung und gnadenloser Anklage Lynndie zwischen Monster und Mensch gleichgewichtig zu betrachten.
„theater hof/19 brilliert mit Solo Covergirl ...70 atemlose Minuten ... starke Schauspielleistung ... geht unter die Haut ...gelungene Regie, richtig gut gemacht! ...“ NWZ 17.10.15
Doppelter Whisky, einfaches Glück
theater hof/19 Oldenburg
Regie: Frauke Allwardt / Ensemble
Foto: Harry Schäfer
"Dieser Abend steht ganz im Zeichen der großen Liebe zur keltischen Musik und zur irischen und schottischen Erzählkunst.
So ist dieser Abend kein Konzert oder Theater im klassischem Sinn, sondern vielmehr ein Abend in einem Pub, dem „verlängertem Wohnzimmer“ wie die Iren sagen..."
„Es gibt Dinge im Leben, die vergisst man nicht - dieser Abend gehört dazu.“ GÄSTEBUCH